Verfahrenstechnologe/-technologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft der Fachrichtung Müllerei
Was macht man in diesem Beruf?
Verfahrenstechnologen und -technologinnen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft der Fachrichtung Müllerei nehmen das Liefergut an und ziehen Proben, um die Qualität z. B. von Getreide zu untersuchen. In großen Mühlenbetrieben leiten sie die Proben an das Labor weiter, in kleineren führen sie die Untersuchungen selbst durch. Anschließend mischen sie die Rohstoffe ggf. und lagern sie. Mittels Rohrleitungssystemen transportieren sie Rohstoffe vom Silo in die Mühle und zu den einzelnen Verar- beitungsstationen. In der Leitzentrale rufen sie das benötigte Programm ab und stellen die Anlagen je nach Mahlgut und Produkt ein. Am Monitor überwachen sie die Prozesse beim Reinigen, Schälen, Mahlen, Sieben und Verpacken. Regelmäßig führen sie Kontrollgänge durch, achten auf Abweichungen, regeln Anlagen nach und führen Sicht-, Geruchs- sowie Griffproben des Mahlguts durch. Neben Getreideprodukten für den menschlichen Verzehr stellen sie u. a. Tierfuttermischungen her, außerdem Ölprodukte, Nussmehle oder Gewürzmischungen.
Wo arbeitet man?
Beschäftigungsbetriebe:
Verfahrenstechnologen/-innen finden Beschäftigung in
- in Getreidemühlen
- in Futtermittelwerken
- in Spezialmühlen, z. B. Öl-, Gewürzmühlen
Arbeitsorte:
- in Produktionsräumen
- in Lagerräumen und Siloanlagen
- in Laboren
Welcher Schulabschluss wird erwartet?
Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss ein.
Berufstyp/Ausbildungsart/Ausbildungsdauer
- Neuer anerkannter Ausbildungsberuf; Ausbildung ist ab dem Ausbildungsjahr 2017/2018 möglich
- 3 Jahre
- Duale Ausbildung in Industrie und Handwerk (geregelt durch Ausbildungsverordnung)
- Ausbildungsbetrieb und Berufsschule (duale Ausbildung)
Worauf kommt es an?
Anforderungen:
- Sorgfalt (z. B. beim Herstellen von Backmischungen nach Kundenanforderungen)
- Entscheidungsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit (z. B. schnelles Eingreifen bei Störungen an Maschinen)
- Verantwortungsbewusstsein (z. B. beim Einhalten der Hygienevorschriften)
- Technisches Verständnis (z. B. beim Warten der Anlagen)
Schulfächer:
- Mathematik (z. B. Berechnung von Mengen für Futtermittel- oder Düngemittelmischungen)
- Informatik (z. B. für den Umgang mit Prozessleittechnik, das Programmieren automatischer Anlagen, das Auswerten von Parametern)
Quelle Berufsinformationen: BERUFENET — Stand: 29.09.2019